Was wollt ihr den in der Schweiz? Dort ist doch eh alles teurer… Ihr seit doch verrückt hier alles in Deutschland aufzugeben! Euch geht es doch gut ! Genau diese, aber auch schlimmere Sätze mussten wir uns immer anhören… Nun etwas zur Entstehung der Auswanderung in die Schweiz.

Auswanderung in die Schweiz
Als Thomas mich letztes Jahr im September mit dem Thema konfrontierte, musste ich selber einige Dinge reflektieren und überlegen was möchte ich für unsere Zukunft.
Das Thema Auswandern hatten wir oft auf dem Tisch, wir wurden oft belächelt. Vor allem in den eigenen Reihen, aber unsere Liebsten kennen uns. Wenn wir etwas sagen, ziehen wir es auch meistens durch. So war es schon mit unserer Beziehung, der Eigentumswohnung oder mit unserem Haus.
Wir beide wirken vielleicht für einige als verrückt und sprunghaft in unseren Ideen / Zielen, aber insgeheim gehen wir Themen oft zusammen durch. Besprechen, diskutieren und überlegen pro & contra mehrmals durch, bevor wir etwas entscheiden.
Wenn dann das finale Ergebnis feststeht, gibt es auch kein Zurück mehr.
Im Notfall mit dem Kopf durch die Wand. Lieber lernen wir aus unseren Fehlern, bevor wir uns die Frage stellen: „Was wäre wenn…?“
Thomas weiß wie die letzten Jahre bei mir auf der Arbeit aussahen. Vor Corona waren die Arbeitsbedingungen in der Pflege schon sehr bescheiden, aber man hat es ertragen. Als Corona Anfang 2020 ins Rollen kam, haben sich die Bedingungen leider nochmals zu gespitzt. Kaum Personal, von vernünftiger Schutzausrüstung konnte man träumen, keine Unterstützung vom Arbeitgeber, außer dass wir jeden Tag neue Regeln und Auflagen zu erfüllen hatten.
Meine Kollegen und auch Ich wurden verheizt. Pausen konnten nicht eigehalten werden, Überstunden standen an der Tagesordnung und es herrschte oft schlechte Stimmung im Team. Durch die Kündigungswelle, pflegerischer sowie ärztlicher Seite wurde es von Tag zu Tag schlimmer …
Ich bin ein Optimist, aber leider konnte bzw. kann ich an diesem System nichts positives mehr sehen.
Das Patientenklientel hat sich zunehmend verändert. Patienten erwarten oft eine sofortige Behandlung bzw. Linderung. Wartezeit wird kaum noch toleriert. Wir sind nicht für alle „die Helden“ wie oft in den Nachrichten berichtet wird.
Hinzukam, die letzten Jahre waren auch privat sehr nervenaufreibend. Ein persönlicher Herzenswunsch ging nicht in Erfüllung. Dadurch lagen bei uns die Nerven blank.
Wir beide brauchten eine drastische Veränderung.

Neue Energie
Thomas ist in solchen Situationen mein Google Meister 😊
Nach einigen Recherchen über bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen hat er mich mit der Schweiz begeistert und wir beide brannten fürs Thema.
Zur Anmerkung: Thomas war immer sehr glücklich in seinem Beruf. Seine Vorteile waren: Gleitzeit, Dienstwagen vor der Haustür und Wochenenden und Feiertage frei. Dennoch wollte er mit mir das neue berufliche Abenteuer starten. Nun arbeiten wir beide zwar Stunden mäßig mehr als in Deutschland, sind aber glücklicher denn je.
Auswanderung in die Schweiz
Innerhalb 3-4 Monaten haben wir in Deutschland alles aufgeben, unser Haus verkauft und uns für eine großartige Wohnung in Baselland entschieden. Unsere Jobs sowie unsere neue Wohnung hatten wir jeweils in einer Woche fix. Die Stadt, Weil am Rhein (am Dreiländereck) wurde zum zweiten Zuhause in der Organisierungsphase.

Unsere Familie war ganz und gar nicht begeistert, aber wir denken und hoffen sie sehen die positive Veränderung an uns und hey, wie ich so oft sage, es hätte auch Bali sein können …
Ein kleiner Einwand zum Schluss
Es geht nicht nur ums Geld, so wie fast alle vermuten. Das ist ein Grund, aber nicht der Hauptgrund. Wir leben schon seit einigen Monate in der Schweiz und dieses Land hat viel mehr zu bieten.
Das liberale System finden wir persönlich sehr ansprechend, die Bürokratie ist sehr modern und effektiv, die Arbeitsbedingungen sowie die Lebensqualität sind hier auf einen ganz anderen Level.
Hinzukommt das die Menschen in der Schweiz sehr nett und zuvorkommend sind.
Mein Lieblingsspruch: „Back to the roots“ passt hier wie die Faust aufs Auge. Wir sind wieder angekommen, bei uns als Individuum, als Ehepaar und haben eine neue Sichtweise auf unser Leben erhalten. Das beste Kompliment kam von meiner kleinen Schwester, als Sie sagt: „Steffi, du bist wieder die alte!“ Ich bin sehr dankbar das mein Mann mich für diese Idee begeistern konnte und bis jetzt bereuen wir keine Sekunde in unserer neuen Heimat.
Danksagung
Unsere letzten Zeilen möchten wir „Christian der Auswanderluchs“ https://auswanderluchs.ch/ widmen. Durch seine Blogbeiträge, YouTube Videos (die wir gefühlt Tag und Nacht angeschaut haben) und täglichen Storys auf Instagram, war er uns eine große Hilfe. DANKE! Manchmal hat uns die Planung verrückt gemacht, aber seine Tipps und Tricks bezüglich der Auswanderung waren goldwert. Vielen Dank und wir freuen uns weiterhin auf spannende Inhalte…
liebe Grüsse Steffi & Thomas
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