Schlesien bis Kleinpolen – unsere Tour

von | 24.02.2024 | 0 Kommentare

Nun kommt es zu einem besonderen Beitrag für mich. Für uns ging es für 8 Tage nach Schlesien. Die Reise haben wir mit meinen Eltern durchgeführt. Da ich polnische Wurzeln habe, war es die optimale Mischung aus Urlaub und der Anwendung vom Wissen meiner Eltern. Diesmal haben wir die Planung eher meinen Eltern überlassen. Papa hat die groben Aktivitäten geplant und gebucht und den Rest haben wir auf uns zukommen lassen.  Thomas war sehr gespannt auf die Reise und wir haben uns auf die gemeinsame Zeit gefreut.

Thomas Auto

Die Fahrt ging Mitte Mai 2019 ab Hennef mit einem Auto Richtung Bytom (Beuthen) los. Ich sag’s euch die Autofahrt war echt ein Erlebnis, so etwas haben wir vier lange nicht mehr erlebt. Aus ca. 10 Stunden wurde es mehr als 16 Stunden bis zum genannten Ziel. Auf ADAC waren wir nicht gut zu sprechen, wir hatten einige Halts im Osten von Deutschland und wollten gefühlt 15x umdrehen und den Urlaub abbrechen, aber irgendwie haben wir es doch heile nach Bytom geschafft 😉

Ankunft in Schlesien

Polen

Unsere erste Tat in Bytom, wir sind zur ersten Tankstelle gefahren (vor Ort schon nach 23 Uhr) und haben uns erstmal Tyskie Bier sowie etwas zu essen gekauft. An der Kreuzung vor unserem Hotel B&B Hotel Katowice Centrum hat Thomas direkt den ersten Betrunkenen Polen entdeckt. Die Go-Go Tänzer hätten Konkurrenz bekommen. Diese Situation am Ende des Tages war echt die Krönung. Wir haben lange nicht mehr so viel gelacht im Auto. Im Hotel angekommen haben wir schnell eingecheckt und sind einfach nur noch platt ins Bett gefallen.

Die anstrengende Anreise haben wir gut verdaut und am nächsten Tag nach dem Frühstück hat unser Städtetrip richtig begonnen. Unser erster Halt: Silesia City Center in Katowice (Kattowitz). Es war Shopping Day geplant, da waren selbst die Männer glücklich. Thomas und ich waren wirklich faszinierend, wie viele und grandiose Einkaufszentren es in der Gegend gab. Natürlich war ich in der Kindheit sowie in der Jugend oft in Polen, aber dies ist mir damals nicht aufgefallen.

Gliwice

Gliwice Steffi + Thomas + Papa

Papa kommt aus Gleiwitz und dadurch hat er uns die wichtigsten Punkte gezeigt. Er ist richtig aufgeblüht.

Nice to know: Der Radiosender in Gleiwitz war der Startort vom Beginn des 2. Weltkrieges.

Kopalnia Guido

Am nächsten Tag ging es für uns ins Bergwerksmuseum Guido (Kopalnia Guido). Mein Opa war Bergbauer über Jahrzehnte (war ein sehr angesehener Beruf in Polen) und mein Papa hat diesen Job als junger Mann für 1 Jahr durchgeführt. Vor Ort am Steinkohlebergwerk zu stehen, hatte etwas beeindruckendes. Nun haben die Erzählungen von früher auch Sinn ergeben. Wir fanden diesen Ausflug sehr interessant. Durch unseren polnischen Guide haben wir einiges über die damalige Zeit erfahren. Für Thomas habe ich alles Wort für Wort übersetzt. Wir waren bis unter 320m Meter unter der Erde und konnten einiges über die Arbeit der Bergleute erlernen. Uns wurden die Maschinen gezeigt, welche unter Tage benötigt worden sind. Ein 800 Tonnen schwerer Kohlesammelbehälter, sowie eine Sohlebahn. Die Arbeitshöhe wurde verdeutlicht > Wir durften eine kleine Strecke durch einen Stollen in der Hocke gehen. Dadurch konnte man nur erahnen, wie anstrengend dieser Job damals war. Wir haben einiges über die Schutzheilige der Bergleute gelernt – die heilige Barbara.

In unseren Augen eine klare Empfehlung, wenn man etwas über die Geschichte der Bergbauer der Region in Zabrze lernen möchte.

Das Wetter war die ersten Tage etwas bescheiden, dadurch waren die Ausflüge unter der Erde gut geplant gewesen.

Kopalnia Soli „Wieliczka”

Der zweite Ausflug ging in das Salzbergwerk Wieliczka. Dieser Ort war sehr überlaufen. Die Salzgrotte zählt zum UNESO Kulturerbe. Die Touristenroute ging bis 130 Meter unter der Erde. Das Streckennetz hat eine Länge von ca. 3 km.  Zuallererst sind wir 380 Stufen bis auf 64 Meter Tiefe gegangen. Danach konnten man verschiedene Wege durch die Salzbereiche gehen, es gab Seen, verschiedene Skulpturen und sogar ein Restaurant unter der Erde.  Unser Highlight war die Kingakapelle auf der 2. Sohle. Dieser Ausflug ist besonders gut geeignet für Familien mit Kindern.

Nach einigen Tagen in Bytom ging es weiter Richtung Zakopane.

Auschwitz-Birkenau

Auf dem Weg lag das Konzentrationslager in Auschwitz-Birkenau (Oświęcim). Da der 2. Weltkrieg für die deutsche Geschichte eine prägende Rolle spielt, fanden wir es wichtig diesen Ort zu besuchen. Dieser KZ zählt zu den größten Gefangenenlagern des Nationalsozialismus. Vorneweg: Es ist eine sehr emotionale Tour. Die Gefühle, die dort hoch kommen sind nicht zu beschreiben. Bei diesem Besuch liefen mir mehrmals die Tränen, es war durchgehend eine sehr beklemmende Stimmung und ich habe noch nie so viel Respekt gegenüber einem Ort gespürt, wie dort. Alle Touristen haben sich benommen und diese schreckliche Geschichte dahinter ernst genommen. 

KZ Auschwitz

Zitat zum Nachdenken:

„Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit.

Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder.

Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.“

KZ Auschwitz

Man fühlt sich selbst schuldig, was eigentlich verrückt ist. Meine Eltern hatten diesen Ort früher in der Schule als Pflichtbesuch im Fach Geschichte.

Dieser Ausflug war für mich als erwachsene Person kaum auszuhalten, ich will gar nicht wissen, wie es sich als Kind angefühlt haben muss…

KZ Auschwitz

Unsere Reiseleiterin Halina war eine tolle Frau und die geführte Tour war sehr aufschlussreich und informativ. Wir waren eine kleine Gruppe, nicht mehr als 20 Personen. Jeder hatte ein Headset. Das Wetter war kalt und nass, passend zum Ort. Die Dimensionen sind erschreckend groß gewesen. Dieser Ausflug hat einen bleibenden Eindruck bei uns vieren hinterlassen. Als wir die Baracken hinter uns lassen konnten und es wieder Richtung unserem Auto ging, spürte ich wie die ganze Anspannung sich löste.

KZ Auschwitz

Wie gesagt, dieser Ort ist nicht mit Worten zu beschreiben und wir finden das sollte eine Pflicht sein, diesen Ort zu besuchen. Grade in der aktuellen Situation, kann ich nicht verstehen, dass Menschen aus der Vergangenheit nicht lernen… Viel kann ich dazu nicht mehr schreiben, außer dass ich wieder Gänsehaut habe, wenn ich nur an diesen Ort zurückdenke.

Zakopane

So genug der Negativität.

Zakopane

Villa Nova

Weiter ging es nach Zakopane. Eine schöne gemütliche Stadt. Dort haben wir die nächsten Tage im Hotel Villa Nova verbracht mit Blick auf die Berge.

Zakopane

Die nächsten Tage haben wir mit vielen Spaziergängen / Wanderungen gefüllt, waren wieder shoppen und haben jeden Abend köstlich gegessen.

Morski Oko

Morskie Oko

Eine klare Empfehlung von uns, war die Wanderung zum Meerauge (Morski Oko). Wir haben eine direkte Bustour von Zakopane Richtung Palenica Białczańska genommen, da die Parkplatz Situation sehr angespannt ist. Dauer der Busfahrt ca. 40 min. Am Ausgangspunkt angekommen, ging es los.

Wir haben uns für die rote Wanderung, die Panoramastraße Oswald-Balzer-Weg entschieden. Die Strecke von 9 km ging stetig bergauf. Dauer ca. 2,5 – 3 Stunden je nach Kondition. Es gab auch Pferdekutschen, die man nehmen konnte, um zur Almhütte zu gelangen, aber wir fanden es nicht grade tierfreundlich. Die Straße war asphaltiert (gut für Familien mit Kinderwagen) oder man konnte auch schöne Abkürzungen nehmen. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Blick auf die hohe Tatra sowie auf den See. Es ist wohl der bekannteste See in Polen. Nach einer kleinen Stärkung in der Hütte, ging es wieder zurück entlang der Bergkiefer.

Kraków

Unser letzter Ausflug war die wunderschöne Stadt Krakau (Kraków). Bei Nachbarländern auch als „Paris an der Weichsel“ bekannt. Die Stadt punktet vor allem mit ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern und dem jüdischen Viertel. Das Wahrzeichen ist klar, der Marktplatz (Rynek Glowny). Dort gibt es viele Cafés sowie Restaurants. Es gibt mehr als 350 Kirchen nur in Krakau. Durch eine Empfehlung einer Einheimischen Dame haben wir eine kleine Stadtrundfahrt mit einem kleinen Tuck-Tuck gemacht. Dadurch haben wir eine ca. 1,5-stündige Fahrt gehabt mit viel Insiderwissen und Routen die wir so gar nicht entdeckt hätten. Da waren selbst meine Eltern sprachlos. Dadurch sind wir an die Oskar Schindlers Emaillefabrik vorbei gefahren > spontan gab es leider keine Tickets mehr. Es war eine sehr informative und sehr amüsante Tour, da die Dame auch Englisch konnte, was für Thomas auch etwas angenehmer war.

Viel zu schnell gingen die Tage in Polen vorbei. Natürlich war es besonders meine Eltern mit dabei zu haben. Durch deren Perspektive und Erfahrungen, haben wir einen anderen Urlaub erleben dürfen. Ich versteh zwar alles, polnisch reden ist dennoch immer eine Challenges für mich und Einheimische merken es sofort, ob man die Sprache beherrscht oder nicht. Jeder weiß, dies wird gerne ausgenutzt wird.

Was wir positiv erläutern müssen, ist das polnische Essen. Ich kenn es ja nichts anderes, aber Thomas war täglich im 7 Himmel. Nur als allgemeine Information polnisches Essen ist in unseren Augen köstlich, daher würde ich empfehlen, vorher genug Platz im Magen zu schaffen, denn die Portionen in Polen sind groß. Die Menschen wollen das du glücklich und satt die Pforten verlässt.

Unsere Lieblingsgerichte: Bigos, Zurek, Pierogi, Sernik usw.

Die Rücktour nach Hause lief diesmal reibungslos ab und wir sind zufrieden mit paar Kilo mehr auf den Rippen und vielen Vorräten zu Hause angekommen 😉

Schaut gerne auf unseren YouTube Video vorbei, dadurch erhält Ihr noch einen besseren Eindruck.

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